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Seit rund 50 Jahren werden in Europa Abwasserrohre, Fallrohre und Kanäle mit dem Schlauchlining-Verfahren saniert. Erste Überlegungen zu einem neuen grabenlosen Verfahren hatten englische Ingenieure in den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts angestellt. Zuvor konnte man Sanierungen und Renovierungen an Kanälen und Rohren lediglich in offener Bauweise vornehmen, indem man das Erdreich rund um die betroffene Kanalisation großzügig aufgrub und das Rohr austauschte oder reparierte. Nun kam die Idee auf, die bauliche Substanz von Kanälen zu erhalten, ohne dass aufwendige Grabungen erfolgen mussten. Der Hintergrund: In London befindet sich das mit mehr als 180 Jahren älteste Abwassernetz Europas. Das starke Verkehrsaufkommen in der Metropole, die zahlreichen Fremdleitungen in den Straßenquerschnitten sowie die finanziellen Aspekte einer Kanalsanierung erforderten immer dringender eine Möglichkeit der Renovierung und Sanierung mit möglichst geringen Aufgrabungen.
Ein weiterer wichtiger Faktor für die Entwicklung eines Sanierungsverfahrens in geschlossener Bauweise war der bauliche Zustand der Abwasserkanäle.
Der englische Ingenieur Eric Wood entwickelte deshalb ein Verfahren, bei dem sämtliche Arbeiten zur Erstellung eines neuen, tragfähigen Rohrs im sanierungsbedürftigen Altrohr von den vorhandenen Einsteigeschächten ausgeführt werden konnten. Dieses Schlauchlining-Verfahren basiert auf der Idee, einen mit Kunstharz getränkten Schlauch-Gewebeträger ins Altrohr zu führen und vor Ort auszuhärten. Dabei wird das Altrohr als Schalung genutzt. Es entsteht ein muffenloses Kunststoffrohr, das in dem bestehenden Kanal formschlüssig anliegt.
Das erste Schlauchlining-Verfahren wurde 1971 von Insituform® Technologies Inc. in London durchgeführt. Heute ist das amerikanische Unternehmen weltweiter Anbieter von grabenlosen Technologien für Schwerkraft- und Druckleitungen. Das Insituform®-Verfahren kam zum ersten Mal im Auftrag des Metropolitan Water Board im Stadtteil Hackney zum Einsatz, wo ein etwa 70 Meter langes Teilstück eines gemauerten Mischwasser Eiprofilkanals saniert werden musste. Eingesetzt wurde ein neun Millimeter dicker Nadelfilzschlauch mit einem lose innenliegenden Folienschlauch, der mit UP-Harz getränkt war und mit einer Winde eingezogen wurde. Man nennt das auch die „pull-in-and-inflate“-Methode. Man stellte den Schlauch anschließend mit Druckluft auf und härtete ihn bei Umgebungstemperatur. Diese gelungene Schlauchliner-Premiere stellte die Geburtsstunde des Schlauchlinings dar.
Heute können konkrete Aussagen über das Langzeitverhalten dieses ersten in einen Abwasserkanal eingebauten Schlauchliners gemacht werden. Jahre später entwickelte der Erfinder der Methode, Eric Wood, die Inversionsmethode mit einer hydrostatischen Wassersäule. Diese bekanntere Einbaumethode hat sich sehr bewährt und wird heute noch genutzt.
Die verschiedenen Schlauchlining-Verfahren wurden im Lauf der kommenden Jahrzehnte immer weiter ausgearbeitet und verfeinert. Es bildeten sich vor allem verschiedene Möglichkeiten des Einbaus des Inliners und der Aushärtung des Gewebeschlauchs aus. Das Grundkonzept aller Schlauchlining-Verfahren ist aber immer gleich: Ein mit Reaktionsharz getränkter Schlauch mit der Länge und dem Innendurchmesser des Altrohres wird durch eine Öffnung in den sanierungsbedürftigen Kanal eingebracht. Ist dieses mit Kleber versehene Gewebe dann erst mal im Kanal an der richtigen Stelle platziert, wird es mittels verschiedener Methoden an die Rohrwandung gepresst und zu einem Liner mit definierter Statik ausgehärtet. Auch bei den Aushärtungsmethoden haben sich verschiedene Techniken etabliert. Der Schlauch bildet schließlich ein passgenaues Rohr im Rohr, das nicht nur den ursprünglich vorhandenen Schaden repariert, sondern auch der Neubildung von Schäden vorbeugt.